Der Aufstand der Vernunft

Ayn Rands Objektivismus

McBama vs. Amerika

Posted by admin on November 3rd, 2008

Wer auch immer der nächste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sein wird, mit der Stimme von Craig Biddle, Buchautor und Herausgaber der Zeitschrift The Objective Standard, wird er nicht gewählt worden sein, denn wie Biddle in der Herbstausgabe der Zeitschrift kundtat, wird er keinem Kandidaten seine Stimme geben. Und bereits die Überschrift deutet an, warum dies so sein wird: McBama vs. America. Diese beiden Kandidaten, so Biddle, seien nicht unterscheidbar was ihre Grundsätze angehe, was darauf zurückgehe, dass Obama und McCain Aufopferung als moralisch ansehen würden. Der Frage, ob einer der Kandidaten möglicherweise als das kleinere Übel angesehen werden könne -so wie es etwa Robert Tracinski sieht (der allerdings zu Zeiten der Vorwahlen noch klar gegen McCain argumentiert hatte: „McCain ist eine selbstmörderische Wahl für die Republikaner, weil er bei jedem Thema mit Ausnahme des Krieges für eine Kapitulation vor den Linken steht.“)-, geht Craig Biddle nicht nach, sondern versichert, dass er sich den Weg zur Wahlkabine sparen wird, um die Zeit für einen intellektuellen Aktivismus zu nutzen, und er empfiehlt seinen Lesern, es ihm gleich zu tun. Angesichts des in der Tat wenig verlockenden Kandidatenangebots bei den diesjährigen Präsidentschaftswahlen in den USA möchte ich mich Craig Biddle anschließen, um ein wenig über ihn und sein Projekt mit dem Namen „The Objective Standard“ zu schreiben, das vermutlich den größten Teil seines intellektuellen Aktivismus ausmachen dürfte. „The Objective Standard“ ist eine Vierteljahreszeitschrift für Politik und Kultur mit Beiträgen, die aus einer objektivistischen Perspektive geschrieben sind. Die Autoren, die dies tun, dürften den objektivistischen Lesern des TOS durchaus bekannt sein, denn Autoren wie Andrew Bernstein, Yaron Brook und Tara Smith haben einen guten Namen nicht nur bei amerikanischen Objektivisten. Nicht unter den Autoren befanden sich bisher Leonard Peikoff und Harry Binswanger, was vermutlich damit zusammenhängt, dass diese beiden bekannten objektivistischen Philosophen zu stark mit anderen Projektiven beschäftigt sind und nicht mit einer Aversion gegenüber dem TOS. Die Notwendigkeit für ein Journal wie das TOS sieht Biddle in der Tatsache, dass die anderen Magazine quer über das gesamte politische Spektrum die Existenz von rational nachweisbaren, objektiven Standards nicht anerkennen. Dies tun aber gerade die Autoren des TOS und die Leser wissen dies zu schätzen. In einem Interview mit dem CapitalismMagazine.com berichtet Biddle auch von enthusiastischen Reaktionen von Lesern, die die Zeitschrift durch Anzeigen in Zeitschrift wie Commentary und The New Republic kennen gelernt haben. Artikel aus dem TOS seien auch gelobt worden von Intellektuellen wie Andrew Bostom, Robert Spencer und Diana West. Zudem gebe es Übersetzungen von Artikeln in die hebräische und italienische Sprache und ihre Verwendung in Collegekursen durch nichtobjektivistische Professoren. In Zukunft sollen die Artikel kürzer sein und ab der Sommerausgabe 2008 sind auch Buchrezensionen Teil eines jeden Heftes. Wie auch bereits in der Vergangenheit werden auch in Zukunft einige Artikel frei für alle Leser im Internet veröffentlicht, die sich dann hoffentlich animiert sehen, die Zeitschrift zukünftigt auch als zahlende Leser zu begleiten. Die Masse der Artikel steht aber nur den Abonnenten zur Verfügung, entweder in der gedruckten Form oder vorab bereits nach Anmeldung im Internet. Der Interviewer des CapitalismMagazine.com fragte allerdings nicht direkt nach der Zahl der Leser, die das Magazin mittlerweile finden konnte. In der Zeitschrift selbst sind dazu aber einige Zahlen in der Ausgabe Winter 2007/2008 veröffentlicht worden, die das Magazin in die Kategorie „klein, aber fein“ verweist. Durchschnittlich wurden im Jahr 2007 1 826 Exemplare an Abonnenten verkauft, bei einer durchschnittlichen Druckauflage von 2 075 Exemplaren. Craig Biddle ist allerdings nicht nur Herausgeber des TOS, sondern ist in der Vergangenheit mit Loving Life bereits als Buchautor in Erscheinung getreten. Irgendwann wird es dann auch ein nächstes Werk geben, was vorläufig unter dem Titel „Good Thinking“ läuft und den Lesern mit den Prinzipien eines rationalen Denkens vertraut machen möchte.